Das Glossar erklärt die im Merkmalservice verwendeten Begriffe.
Domain Vision Statement
Das Merkmalservice soll es ermöglichen, digitale Bauwerksmodelle in IFC über Organisationsgrenzen hinweg zu verwenden. Dazu wird ein IFC Modell aus dem Standard, nach dem es verfasst ist, in den Standard der Organisation übersetzt, in der es verwendet werden soll. Die Übersetzung erfolgt durch die Anwendung von Übersetzungsregeln. Wenn eine Übersetzungsregel auf ein Element des Modells zutrifft, werden die in der Regel hinterlegten Übersetzungsaktionen auf dieses Element ausgeführt, was zum Hinzufügen oder Löschen eines Merkmals führt.
Das Übersetzen eines IFC-Modells wird durch ein*e Benutzer*in in der Web-Applikation ausgelöst. Voraussetzungen für diesen Vorgang:
- Die Benutzer*in verfügt auf seinem/ihrem Rechner über ein IFC Modell
- (optional:) Der Ausgangsstandard ist im Merkmalservice abgelegt
- Der/die Benutzer*in hat zumindest Lesezugriff auf das Projekt.
Das Übersetzen selbst erfolgt in der Web-Applikation. Das IFC Modell wird nicht über das Netzwerk übertragen, sondern durch die Web-Applikation eingelesen, verändert und, wenn gewünscht, als IFC-Datei auf dem Rechner des/der Benutzer*in abgespeichert.
Das technische System, das die im Domain Vision Statement zusammengefasste Funktionalität bereitstellt. Erreichbar im Web unter https://merkmalservice.at
Jede Person, die über eine Benutzer*innenkonto im Merkmalservice verfügt, kann eine Organisation anlegen. Diese Benutzer*in hat damit Administrator-Rechte in der Organisation und kann andere Benutzerinnen zu dieser Organisation hinzufügen oder diese daraus entfernen. Eine Organisation dient hauptsächlich zur Verwaltung von Standards durch Benutzer*innen, die der Organisation zugerechnet werden, und um es Benutzerinnen mit Leseberechtigung zu ermöglichen, Standards der Organisation in Projekte zu importieren, damit dort Übersetzungen in den oder aus dem Standard erfolgen können.
Ein Übersetzungsprojekt (kurz: Projekt) bietet den Rahmen für das Übersetzen von IFC Modellen. Ein Projekt kann - muss aber nicht - einem wirklichen Bauvorhaben entsprechen. Es ist auch möglich, dass dasselbe Projekt in mehreren Bauvorhaben Verwendung findet, oder umgekehrt, dass in einem Bauvorhaben mehrere Projekte zur Anwendung kommen.
Übersetzungsregeln werden nur innerhalb eines Projekts verwaltet und kommen auch nur dort zur Anwendung.
Ein Standard ist eine Sammlung von Merkmalen, die von einer Organisation für die Beschreibung von IFC Modellen verwendet werden. Die Merkmale können verschiedene Datentypen haben, Property Sets, Merkmalsgruppen und IFC-Elementklasen zugeordnet werden.
Wenn ein IFC-Modell in einen bestimmten Standard übersetzt werden soll, muss der Standard in ein Projekt importiert werden. Der importierte Standard bleibt von möglichen Änderungen des Original-Standards unberührt, die Änderungen können aber durch [Benutzer*innen] mit Schreibrechten im Projekt und Leserechten im Original-Standard übernommen werden.
Original-Standard ist eine Bezeichnung für einen Standard, der in ein Projekt importiert wurde und nunmehr dort als Kopie existiert, die auf ihn als ihren Original-Standard verweist.
Versionierung von Standards ist derzeit nur durch den Vorgang des Importierens eines Standards in ein Projekt gegeben, eine explizite Versionierung durch die Organisation, die den Standard verwaltet, ist nicht möglich.
Als Ausgangsstandard einer Übersetzungsregel wird ein in ein Projekt importierter Standard bezeichnet, auf dessen Merkmale die Regel lesend zugreift.
Anmerkung: Es ist nicht unbedingt nötig, dass das Modell vor der Übersetzung tatsächlich einem bestimmten Standard entspricht.
Informationen über IFC-Elemente werden als ihre Merkmale bezeichnet und in IFC als IFC Properties abgebildet. Ein Merkmal hat einen Namen (zum Beispiel “Betonqualität”) und einen Merkmalswert (etwa “C25/30”). Merkmalwerden in Property Sets zusammengefasst. In Standards wird definiert, welche Merkmale in einem IFC Modell verwendet werden dürfen.
Anmerkung: Genau genommen wird der Begriff Merkmal in zwei Bedeutungen verwendet, einmal als abstrakte Klasse von Eigenschaften, und einmal als einzelnes Vorkommnis einer konkreten Eigenschaft.
In IFC können Merkmale durch eine breite Palette an Datenstrukturen repräsentiert werden. Derzeit unterstützt das Merkmalservice nur einfache Merkmale (IfcSinglePropertySingleValue) und Merkmale mit einer Liste erlaubter Werte (IfcPropertyEnumeratedValue bzw. IfcPropertyEnumeration).
TODO überarbeiten! Siehe Merkmal.
Siehe Merkmal.
Der konkrete Wert, den ein einzelnes Merkmal in einem IFC Modell hat. Werte sind immer typisiert.
Der Merkmalsname ist ein Text von maximal 255 Zeichen, der ein Merkmal bezeichnet. Innerhalb eines Standards können verschiedene Merkmale denselben Namen haben, nicht jedoch in einem konkreten Property Set in einem IFC Modell.
Im Merkmalservice besteht die Möglichkeit, Merkmale frei definierbaren **Merkmalsgruppen ** zuzuordnen; diese Zuordnung kann nach Belieben genutzt werden.
Die im Merkmalservice definierten Merkmalstypen sind
Merkmale in IFC-Modellen, also IFC Properties, haben immer einen Datentyp. Dies kann entweder ein low-level Datentyp (etwa Ganzzahl, Gleitkommazahl, Boolean, etc.) sein, ein Text, ein Zeitausdruck, oder ein Maß (wie z.B. “Länge in Meter”).
Die Transformation eines IFC-Modells durch Anwendung von Regeln wird als Übersetzung des Modells bezeichnet.
Eine Übersetzungsregel ist eine Kombination aus Regelbedingung und Übersetzungsaktionen. Die Regelbedingung kann eine einzelne Bedingung oder auch eine logische Kombination mehrerer Bedingungen sein. Die Bedingung wird wird für Bauelemente in einem IFC-Modell ausgeführt werden um zu entscheiden ob die Übersetzungsaktionen für das Element durchgeführt werden sollen (bei Ergebnis “Wahr”) oder nicht (andernfalls).
Eine Regelbedingung ist ein mit einer Übersetzungsregel verknüpfter Test, dessen Ergebnis ein Wahrheitswert ist (“Wahr” oder “Falsch”).
Implizite Regelbedingungen gelten für eine Regel aufgrund der in ihrem Aktionsteil definierten Aktionen. Es sind dies die notwendigen Voraussetzungen für die Anwendung der Aktion.
Eine Übersetzungsaktion ist eine mit einer Übersetzungsregel verknüpfte Spezifikation, die vorschreibt, wie die Regel die Elemente verändert, auf die sie angewandt wird. Je nach Art der Aktion können für die Regel zusätzlich zu den explizit festgelegten Bedingungen gewisse Implizite Bedingungen gelten.
Folgende Aktionen sind verfügbar:
Gleichartige Übersetzungsaktionen werden zu Aktionsgruppen zusammengefasst. Konfigurationsdaten, die für alle Aktionen der Gruppe gelten, werden auf der Ebene der Gruppe definiert, etwa der Name des Property Sets, zu dem mehrere Merkmale hinzugefügt werden sollen.
siehe [Standard]